Wie schon die wundervolle
toktoktok festgestellt hat: Manche Tätigkeiten gehen mit dem Einschalten des MP3-Players einher. Wunderbar, eine gute Methode, um den gesammelten Wortdurchfall der Umgebung von den ohnehin geplagten Ohren fernzuhalten. Manchmal muss man jedoch mit anderen kommunizieren, und dann ist ein eingeschalteter MP3-Player recht hinderlich. So geht bei mir der Gang an die Kasse im Supermarkt mit dem Ausschalten des Players einher, wie auch eben an der Kasse im Supermarkt um die Ecke. Ich stehe an der Kasse, meine Einkäufe schon auf dem Band, da treten zwei junge Männer Mitte Zwanzig hinter mir an das Band und legen ihre Einkäufe ab.
Der eine: "Scheiße."
Der andere: "Was?"
Der eine: "Mein Fernseher ist kaputt."
Der andere: "Oh, das ist übel. Hatte ich letztens auch, 'ne ganze Woche kein TV. Ich musste mich doch tatsächlich mit meiner Freundin unterhalten."
tztztz. Also wirklich. Ich spare mir jeden weiteren Kommentar. Ich kenne die Freundin ja nicht.
On this note.
Scholli - 17. Okt, 16:23
Es ist kaum zu glauben, aber selbst ich Fernsehmuffel habe festgestellt, dass man einer gewissen Frau Klum aus Bergisch Gladbach nicht mehr entkommen kann. Nicht so tragisch, denn wenigstens ist Frau Klum einigermaßen nett anzuschauen und beschränkt anscheinend ihre derzeitige TV-Präsenz auf das Präsentieren von diversem Schönheitskram und Duftdingsen. Und Frau Klum verkauft Haarspray. Mit gutem Halt für die sensible Kopfhaut. Moment. Wie soll ich mir das vorstellen? Bis jetzt dachte ich, meine Kopfhaut, obwohl zugegebenermaßen sensibel, halte von selber am Kopfe fest. Sei angewachsen oder so. Und jetzt kommt Frau Klum und sagt mir, ich brauche ein Spray, damit meine Kopfhaut
da bleibt, wo sie hingehört Halt bekommt. HILFE. Nun, vielleicht ist ja noch was zu retten bei mir. Aber bei
ihm hier bin ich mir recht sicher: Hier kommt Frau Klum zu spät.
Scholli - 15. Okt, 13:50
Muss Werbung eine Geschichte erzählen? Wie die von dem armen kleinen Jungen, der nur wegen Vaters guter Wurst gemocht wurde. Die ganzen kleinen Mädels wuseln um den Jungen rum, weil der so leckere Wurst hat. Oder Wuast, wie man bei uns so sagt. Naja, und wat is, wenn die Wuast wech is? Eh? Wenn die Butterdose leergeräubert ist, wat is dann? Dann steht der arme Kleine da und muss sich wieder ein Kotelett an den Hosenbund knoten, wie unsereiner früher. Spielt wenigstens dem Nachbarn sein Hund mit ihm. tztztz, dat arme Kind.
Scholli - 13. Okt, 23:28
Grade schaue ich, aus purer Langeweile, seit langem mal wieder Fernsehen. Ein Zeitvertreib, dem ich mich eher selten hingebe, hat doch die Fernsehlandschaft nichts bis gar nichts Interessantes zu bieten. Weder will ich wissen, wieso rechtsdrehende Milchsäurebakteren rechtsdrehende Milchsäurebakterien heißen, wie Mineralwasser in Flaschen kommt, warum Tetrapacks toll sind, wieviele Stundenkilometer man fahren muss, damit die Fliege auf der Windschutzscheibe sich nicht mehr halten kann oder welches Unterhoserl man auf der Wies'n am besten trägt, noch mag ich mit ähnlich unnützem Wissen vollgestopft werden. Halt, Stopp!!! Vielleicht klappt's ja mal mit "Wer wird Millionär?" Ach ja, aber da ich eher zu denen gehöre, die Wissen nicht ausschließlich per Knopfdruck auf die Fernbedienung (großartige Erfindung übrigens! Besonders der Knopf oben links in der Ecke: Drücken, und Ruhe ist!) erwerben, wird's schon hinhauen, auch ohne Galileo & Co. Heute jedoch war ich mutig und habe den Fernseher angeschaltet, ohne vorher schon genau zu wissen, was ich anschauen will. Gelandet bin ich bei Spiegel-TV. Eine Reportage über canadische SWAT-Teams. Aha. Spiegel-TV macht also einen Bericht über die Arbeit von Spezialeinsatzkräften im canadischen Toronto. Ich geb's ehrlich zu: Nach der Hälfte des Beitrags habe ich den Ton heruntergedreht, denn die Hintergrundbeschallung im "Join-the-Army-Sound" war mir doch etwas lästig. Ebenfalls stutzig machte mich an dieser natürlich hautnah gedrehten, super-authentischen Sendung dass Spiegel-TV offenbar vom befilmten Swat-Team die Erlaubnis bekam, mit einem Geiselnehmer/Verbrecher/Terroristen zu sprechen, während dieser sich noch in den Verhandlungen mit der Polizei befand. Aha. Sehr authentisch. Ein embedded correspondent sozusagen. Mit eingebautem Soundtrack und eingebauter Simultanübersetzung der dramatischen Ereignisse. Außerdem weiß ich jetzt über die Ausstattung dieses äußerst professionellen Teams Bescheid, denn die benutzten Waffentypen, deren Funktionsweisen und Vorteile werden ebenfalls vorgestellt. Kommt mir vor wie eine Verkaufsvorstellung des Herstellers dieses unglaublich tollen 50.000 Volt-Elektroschockers. Oder doch Join-the-Army/SWAT oder sonstwas? Komm her und arbeite für uns. So kannst Du Gutes tun (Verbrecher fangen) und mit dem ganzen Zeug hier legal rumballern.
Ernsthaft: Das letzte Mal als ich mir so einen Scheiß angesehen habe, befand ich mich im damals noch von George W. Bush regierten Texas und habe mir spaßeshalber ein Rekrutierungvideo der US-Army angeschaut. Da konnte ich leider nicht abschalten, aber hier werde ich jetzt den eben schon erwähnten vielgeliebten Knopf am oberen linken Ende meiner Fernbedienung benutzen.
Danke VOX! Ich weiß wieder, warum ich kaum Fernsehen schaue.
Scholli - 26. Sep, 00:12